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Latein-Kabarettist am FKG

Am 5. Februar 2025 erlebten die Lateinschüler und -schülerinnen des FKG eine Latein-Doppelstunde der besonderen Art, an die sie sich noch lange erinnern werden: der „Kabarettist und Bühnenlateiner“ Björn Puscha besuchte unsere Schule und präsentierte in zwei Vorstellungen für die Lateiner der Klassen 6 - 8 und 9 – 12 jeweils sein Programm „Schlechte Karten für Jupiter“. In seiner humorvollen Darstellung erzählte er die Geschichte, wie er im Münchner Olympiapark vom Blitz getroffen wurde und sich im Olymp wiederfand. Dort saßen Jupiter (auch „Jupi“ genannt), Caesar und Jesus in einer fröhlichen Runde und spielten Schafkopf (Falls ihr euch fragt, wie sie zu dritt Schafkopf spielen konnten: „Jesus spielte für zwei – die Katholischen und die Evangelischen“). Jupiter gewährt ihm eine Reise ins Alte Rom an einem ganz bestimmten Tag, den er sich aussuchen darf. Er wählt die Iden des März (15.3.) des Jahres 44 v. Chr., um die Ermordung Gaius Julius Caesars im Theater des Pompeius zu verhindern. Denn: Wie anders wäre die Weltgeschichte verlaufen, wenn Caesar nicht ermordet worden wäre?  In Rom angekommen, besucht der auf die Erde Zurückgekehrte allerdings zunächst erst einmal ein Wagenrennen im Circus Maximus. Vier Rennställe treten hier gegeneinander an und nach einem spannenden Kampf, der höchst lebendig geschildert wird, gewinnt blau gegen rot. Weil sich der Kabarettist den Stadtplan Roms auf der inneren Umschlagseite des Lateinbuchs vor lauter Vokabel- und Grammatikpauken nicht gemerkt hat, findet er den Weg zum Pompeius-Theater nicht und kommt sich im engen Gassengewirr Roms ziemlich verloren vor. Die Rettung ist ein Sänftenträger, der ihn auf direktem Weg dorthin befördert. Unterwegs begegnet er einer Schulklasse mit ihrem (schlecht bezahlten) Grammaticus – die Römer sind nämlich „die erste alphabetisierte Gesellschaft in ganz Europa“, wie die Zuschauer erfahren. Im Theater angekommen, wird der Held - hinter einer Säule versteckt - Augenzeuge der Ermordung Caesars, greift aber wie von Schockstarre gelähmt nicht ein. Doch halt: Caesar war gar nicht in der Senatssitzung, sondern hat mit seiner Freundin (Cleopatra?) Urlaub in seinem Ferienhaus in Griechenland gemacht. Der vermeintlich ermordete Konsul ist in Wirklichkeit Jupiter selbst, denn Caesar wird ja lebendig als Mitspieler für die himmlische Schafkopfrunde gebraucht. Der größte Tyrannenmord in der Geschichte ist also laut unserem Kabarettisten so gar nicht passiert!

Mit seinem einzigartigen Mix aus bayerischem Humor und lateinischen Elementen begeisterte Puscha die Schülerinnen und Schüler und zeigte, dass Latein alles andere als „trocken“ ist. Seine Auftritte erwecken die antike Welt auf unterhaltsame Weise zum Leben und fördern das Interesse an der lateinischen Sprache auf spielerische Art.

PS: Falls ihr einmal so eine Geschichte wie Björn Puscha im Alten Rom erleben wollt, müsst ihr nur das Fenster aufmachen und auf Latein zum Himmel fluchen - so sein Tipp. Probiert es doch mal aus …!
 

Die Lateinschüler der Klasse 8b
01.03.2025