Zurück

DAF- Deutsche Arbeitsfront


Stadtplan

Straßen von A-Z

Einrichtungen von A-Z

Judendeportation

NSDAP-Aufbau

Dokumentation


Deutsche Arbeitsfront (DAF):

Deutsche Arbeitsfront, Abkürzung DAF, an Stelle der gewaltsam aufgelösten freien Gewerkschaften im Zuge der Gleichschaltung am 10. Mai 1933 von den Nationalsozialisten gegründete Organisation. Die DAF war ein der NSDAP angeschlossener Verband; mit ihrer Leitung wurde Robert Ley beauftragt. Die DAF war wie die NSDAP vertikal untergliedert in Reichsverwaltung, Gaue, Kreise, Ortsgruppen und Blöcke; die DAF-Führer wurden von Ley ernannt, der selbst unmittelbar Adolf Hitler unterstand. Die Mitgliedschaft in der DAF war im Prinzip freiwillig, allerdings konnten sich Arbeiter und Angestellte einem Beitritt vielfach nur äußerst schwer entziehen. Die DAF war die größte nationalsozialistische Massenorganisation; ihre Mitgliederzahl stieg von 14 Millionen 1934 auf 25 Millionen 1942. Neben den Einzelmitgliedern gehörten der DAF automatisch auch die Mitglieder der Reichskulturkammer, des Reichsnährstandes und der Organisationen der gewerblichen Wirtschaft an. Der Mitgliedsbeitrag betrug 1,5 Prozent des Monatseinkommens; neben den Einkünften aus den Beiträgen verfügte die DAF noch über das beschlagnahmte Vermögen und die Immobilien der aufgelösten Gewerkschaften. Mit Hilfe dieses Vermögens gründete die DAF mehrere eigene Unternehmen wie z. B. das Volkswagenwerk, die Bank Deutscher Arbeit und das Heimstättensiedlungswerk.
Die DAF war nicht wie die freien Gewerkschaften eine Arbeitnehmervertretung, hatte z. B. auch nicht das Recht, Tarifverträge abzuschließen, sondern fasste Arbeiter, Angestellte und Unternehmer als gleichberechtigte Mitglieder in einer Organisation zusammen. Hauptaufgabe der DAF war die nationalsozialistische Schulung bzw. Indoktrination und die Überwachung ihrer Mitglieder mittels u. a. Schulungsabenden in den Betrieben, Betreuung in der Freizeit und der Durchdringung der Betriebe durch nationalsozialistische Funktionäre. Über ihre Sonderdienststelle Kraft durch Freude (KdF), die sie vor allem mit dem beschlagnahmten Gewerkschaftsvermögen finanzierte, stellte die DAF ihren Mitgliedern preiswerte Angebote zur Freizeitgestaltung zur Verfügung, angefangen bei bunten Abenden und Sportveranstaltungen über Wanderausflüge bis hin zu Fernreisen. 1945 wurde die DAF aufgelöst.

Quelle: Encarta Enzyklopädie Plus 2001
Foto: Würzburger Chronik 1933-1937, Seite 101 (Großkundgebung der DAF. Juli 1936)

Würzburger Chronik 1933-1937, Seite 100
Übernahme der Räume des ehemaligen Gewerkschaftshauses in der Augustinerstraße durch die Arbeitsfront, 1933
Würzburger Chronik 1933-1937, Seite 102
Stadtrat Rolf Schmitt eröffnet 1934 die „Arbeitsschlacht“ (Verbesserung der Infrastruktur Würzburgs)

Fotos: Würzburger Chronik 1933-1937, Seite 100, Seite 102