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Italienische Stipendiatinnen und Stipendiaten am Friedrich-Koenig-Gymnasium

Im Rahmen eines dreiwöchigen Preisträgerprogramms des Pädagogischen Austauschdienstes für italienische Schülerinnen und Schüler besuchten in diesem Jahr zwölf Stipendiatinnen und Stipendiaten aus dem Trentino gemeinsam mit ihrer Begleitlehrerin vom 20.06. bis 05.07.2024 den alljährlich an unserer Schule stattfindenden Kurs „Deutschland Plus“.

Ziel des Stipendienprogramms ist es, den italienischen Gästen ein modernes und authentisches Deutschlandbild zu vermitteln.

Die Jugendlichen wohnten in deutschen Gastfamilien und erlebten deren Alltag. Darüber hinaus absolvierten sie ein dicht gedrängtes Kulturprogramm in Würzburg und unternahmen Ganztagsexkursionen nach Rothenburg und Bamberg. Zusätzlich erhielten sie deutschen Sprachunterricht an unserer Schule, hospitierten im Unterricht ihrer Gastgeschwister und nahmen am Schulgeschehen teil. Abgerundet wurde das Stipendium durch einen fünftägigen Aufenthalt in Berlin. Die Führung durch den Deutschen Bundestag und die anschließende Gesprächsrunde mit MdB Dr. Sebastian Schäfer (Die Grünen) (s. u.) bildeten dabei sicherlich einen besonderen Programmpunkt innerhalb des sehr abwechslungsreichen Berlinprogramms.

Ein direkter Draht zur deutschen Politik für italienische Gastschüler in Berlin

Einen deutschen Politiker nicht nur im Fernsehen, sondern von Angesicht zu Angesicht im direkten Gespräch erleben: das wurde für die 12 italienischen Teilnehmer am Prämienprogramm des Pädagogischen Austauschdienstes Bonn nun im Bundestag in Berlin möglich. Die Schüler, die zuvor gut zwei Wochen am Friedrich-König-Gymnasium in Würzburg verbracht hatten, wurden von MdB Dr. Sebastian Schäfer (Die Grünen) freundlich begrüßt; Dr. Schäfer war in seiner Schulzeit am Egbert-Gymnasium Münsterschwarzach selbst in ein solches Prämienprogramm involviert, da seine Eltern stets italienische Gastschüler aufnahmen.

Er erläuterte im Gespräch mit den Schülern, welche Bedeutung er dem internationalen Schüleraustausch beimisst, zumal er selbst durch das PPP-Programm ein Jahr in den USA verbringen konnte. Diese Erfahrung legte sicher auch die Basis dafür, dass er heute die Parlamentariergruppe USA des Deutschen Bundestags anführt. Der direkte Kontakt mit Partnern aus anderen Ländern, so Schäfer, sei unverzichtbar für ein verständnisvolles Miteinander. Auf die Frage, wie er denn zur aktuellen italienischen Regierung stünde meinte Schäfer, dass zwischen seiner Partei und der Partei von Frau Meloni sicher erhebliche Differenzen bestünden, dass Meloni aber auf der europäischen Bühne offenbar sehr angesehen sei; zudem verböte sich doch auch die allzu direkte Einmischung in die Politik eines befreundeten Landes.

Als größte Herausforderungen für die Generation der Schüler, die ihm gegenüber- saßen, sieht Schäfer die Bewältigung der Folgen des Klimawandels als auch die Überwindung von Spaltungen in der Gesellschaft.

Auf die sehr persönliche Frage nach den Schwierigkeiten, die das Politiker-Dasein mit sich bringt, meinte Schäfer, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie – Schäfer hat zwei Kinder – einen erheblichen Spagat bedeutet, da er sehr häufig eben nicht zuhause sein kann.

Eine der schwersten politischen Entscheidungen, die er mitzutragen hatte, waren und sind die Waffenlieferungen an die Ukraine, verursacht durch den russischen Angriffskrieg; Schäfer war selbst bereits mehrfach in der Ukraine und befürwortet auch aufgrund dieser Erfahrungen die Waffenlieferungen.

Die mit dem Mandat übernommene Aufgabe sieht er als eine große Ehre an und möchte sich auch erneut zur Wiederwahl stellen.

Am Ende des Gesprächs wünschte Dr. Schäfer allen Schülern weiterhin positive Erfahrungen in unserem Land. Alle Teilnehmer des Gesprächs waren für diese Art der direkten Begegnung sehr dankbar.

Elmar Zeis, Dr. Matthias Hessenauer
23.07.2024